Liebe Besucherinnen und Besucher!
Das Bündnis für Demokratie und Zivilcourage ist bemüht, eine Anlaufstelle zum Thema "Umgang mit Rechtsradikalismus" in der Stadt Speyer zu werden. Mit dieser Bibliothek wollen wir einen Beitrag dazu leisten.
In dieser Bibliothek findet Ihr Lesematerialien, die sich mit den aktuellen Phänomenen um den Rechtsradikalismus wie Rechtspopulismus oder Fremdenfeindlichkeit auseinandersetzen und eine differenzierte Sicht in ihre Argumente und in die Gruppen, die sie tragen, ermöglichen. Außerdem findet Ihr Dokumente von internationalen Organisationen, die die Entwicklung von Rassismus, Antisemitismus und Homo- und Transphobie in Deutschland beobachten sowie Literaturvorschläge für die Weitervertiefung.
Wir wünschen Euch erkenntnisreiche Lektüren. Sollten Euch freizugängliche Dokumente oder Publikationen bekannt sein, die in unsere Bibliothek passen würden, bitte meldet Euch bei uns unter kontakt@buendnis-speyer.de.
Hinweis: Diese Seite befindet sich noch in Bearbeitung!
Dokumente
Dossier "Rechtspopulismus" der Bundeszentrale für Politische Bildung
Dossier "Rechtsextremismus" der Bundeszentrale für Politische Bildung
Die Afd: Auf dem Weg in einen völkisch-autoritären
Populismus. Eine Zwischenbilanz vor der Bundestagswahl 2017 (DGB-Bundesvorstand, Berlin 2017).
Oliver Decker/Johannes Kiess/Elmar Brähler (Hg.): Die enthemmte Mitte. Autoritäre und rechtsextreme Einstellung in Deutschland, Gießen 2016
Andreas Zick/Beate Küpper/Daniela Krause; Ralf Melzer (Hg.): Gespaltene Mitte, feindselige Zustände. Rechtsextreme Einstellungen in Deutschland 2016, Bonn 2016
Die AfD: Eine rechtspopulistische Partei im Wandel. Ein Zwischenbericht (DGB-Bundesvorstand, Berlin 2016).
"Rechts in der Mitte?" Aus Politik und Zeitgeschichte, Nr. 40/2015 (Bundeszentrale für politische Bildung).
"Sexismus", Aus Politik und Zeitgeschichte, Nr. 8/2014 (Bundeszentrale für politische Bildung)
"Rassismus und Diskriminierung", Aus Politik und Zeitgeschichte, Nr. 13-14/2014 (Bundeszentrale für politische Bildung)
"Antisemitisums", Aus Politik und Zeitgeschichte, Nr. 28-30/2014 (Bundeszentrale für politische Bildung)
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Literaturvorschläge
Letivsky, Steven; Ziblatt, Daniel: Wie Demokratien sterben. Und was wir dagegen tun können, München, Deutsche Verlags-Anstalt 2018
Gomolla, Kollender, Menk (Hrsg.), Rassismus und Rechtsextremismus in Deutschland, Beltz Juventa 2018
Schreiber, Franziska: Inside AfD. Der Bericht einer Aussteigerin, München: Europa Verlag 2018
Correctiv. org/Marcus Bensmann u.a.: Schwarzbuch AfD. Fakten, Figuren, Hintergründe
Wilking, Dirk: „Reichsbürger“. Ein Handbuch. 3. Aufl., Potsdam 2017
Heribert Prantl: Gebrauchsanweisung für Populisten. Wie man dem neuen Extremismus das Wasser abgräbt, Salzburg, München, Ecowin 2017
Fücks, Ralf: Freiheit verteidigen. Wie wir den Kampf um die offene Gesellschaft gewinnen, München 2017
Harald Welzer: Wir sind die Mehrheit. Für eine offene Gesellschaft. Fischer Taschenbuch, 2017
Leggewie, claus: ein progressives Gegennarrativ. Populismus in Europa und die Antwort der Sozialdemokratie, in: neue Gesellschaft, Frankfurter Hefte/Deutsche Ausgabe 2017, S. 17-23
Carolin Emcke: Gegen den Hass, Frankfurt am Main 2016
Welzer/Carius/Wilkens: Die offene Gesellschaft und ihre Freunde. Fischer Taschenbuch, 2016
Jan-Werner Müller: Was ist Populismus, Berlin 2016
Jan-Werner Müller: Rückkehr der illiberalen Demokratie. Neue Kritik, Frankfurt am Main 2016
Salzborn, Samuel: Rechtsextremismus. Erscheinungsformen und Erklärungsansätze, Bundeszentrale für Politische Bildung 2016
Liane Bednarz/Christoph Giesa: Gefährliche Bürger. Die Neue Rechte greift nach der Mitte, München 2015
Andreas Zick/Beate Küpper: Wut, Verachtung, Abwertung. Rechtspopulismus in Deutschland, Bonn 2015
Volker Weiß: Deutschlands neue Rechte, Paderborn 2011
»Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen« in Speyer am 25. November 2019
»Das Bündnis für Demokratie und Zivilcourage« nahm am 25. November 2019 am »Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen« in Speyer
teil. Dem Demonstrationszug vom Altpörtel zum Historischen Rathaus sollte, wie bereits in den Jahren zuvor, eine Rede der Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler und das Hissen der Terre des
Femmes-Fahne folgen. Die Oberbürgermeisterin hatte gerade mit ihrer Begrüßung vor dem Historischen Rathaus begonnen, als diese von einem Mann lautstark unterbrochen wurde. Die verwunderten Frauen
brauchten einen Moment, um zu verstehen, dass gerade ein Faschist - er gab sehr stolz seinen Namen und seine »Organisation« bekannt - dabei war diesen Gedenk- und Aktionstag zu stören. Die
Bürgerinnen Speyers stellten sich demonstrativ schützend vor ihre Stadtspitze und protestierten lautstark dagegen, dass dieser Mann in Speyer die selbe populistische und rassistische Show wie in
zahlreichen Orten in der Südpfalz präsentieren konnte.
Die Aktion dieses Mannes war aber nicht von ihm alleine initiiert. Wie man in einem seiner Facebook-Posts danach lesen kann, dankt er ausdrücklich der »Wählergruppe Speyer«. Deren Stadtrat,
Matthias Schneider, war es auch, der mit etwas Abstand den Tumult beobachte, den er wahrscheinlich selbst eingefädelt hatte. Wie auf Kommando sprangen Mitglieder seiner »Wählergruppe« mit den
bekannten gelben Fahnen der »Organisation« des Störers um die Bürgerinnen herum, filmten oder fotografierten diese ab. Auch der »Journalist« der Wählergruppe - wir erinnern uns, zuvor war er
Mitglied der AfD und besuchte auch Veranstaltungen der »Identitären Bewegung« - war vor Ort und filmt fleißig alles und jede - nur nicht seinen Kumpel, den Störer aus der Südpfalz.
Die Zustände waren recht chaotisch, Bürgerinnen wurde angebrüllt oder geschubst und das Gedenken an zahlreiche Frauen, denen Gewalt angetan wurde, wurde von den Störenden verhöhnt.
Die Polizei, die über den Notruf informiert wurde, kam erst nach 10 Minuten an. Das Rathaus liegt weniger als 100 Meter von der
Polizeiinspektion entfernt - in der selben Straße. Bleibt zu hoffen, dass die Notrufzentral nicht immer so lange braucht, bis sie reagiert. Die eingetroffenen
Polizisten waren aber kooperativ und konnten den Bürgerinnen gegen die Störenden helfen. Auch die Mitarbeiter des Orndungsamts - die bereits früher zur Hilfe eilten - leisteten ihren Beitrag, um
die Situation zu beruhigen. Die Stadtspitze konnte die Terre des Femmes-Fahne - den Störenden zum Trotz - hissen und somit an die zahlreichen Frauen
erinnern, denen täglich Gewalt widerfährt. Vielen Dank an die zahlreichen Bürgerinnen, die sich dem Störenden widersetzt haben.